Bensel & Kamps

Von Karl H. Hoffmann

"C. G. Bensel. Der Name dieses Architekten ist in unserer Heimat besonders bekannt geworden durch die hervorragenden baulichen Leistungen der großen Kontor, und Kaufmannshäuser in der Mönckebergstraße zu Hamburg. Bensel stammt aus dem Bergisch, Märkischen und hat seine Jugend am Niederrhein verlebt. Er studierte in Berlin, München und Dresden Philosophie, Kunstgeschichte und Architektur. Seit 1906 war er im Staatsdienst bei der Eisenbahndirektion Köln tätig. »Er gehörte zu jener Gruppe junger Baumeister, die sich dem Baurat Mettegang in Köln anschlossen und viel zur Gesundung der Eisenbahnhochbauten beigetragen haben.« . 1911 nahm er Abschied aus dem Staatsdienst. Er folgte einer Anregung Lichtwarks und seines Schwiegervaters, des Baurats Vivié, und wandte sich der Privatarchitektur zu. 1913 siedelte er nach Hamburg über, nachdem mehrere Wettbewerberfolge ihm die Einführung in Hamburg erleichtert hatten. Der Krieg riß ihn bald aus der Hamburger Tätigkeit, die er erst 1919 wieder aufnehmen konnte. In diesem Jahre erbaute er sich in Altona-Rissen seinen ruhig-ländlichen Wohnsitz.

Einen wertvollen Mitarbeiter gewann Bensel in Johann Kamps. Kamps war bereits seit 1909 bei Bensel tätig und hat besonders auf dem Gebiete des katholischen Kirchenbaues Hervorragendes geleistet. 1929 gesellte sich noch der in Altona-Othmarschen wohnende Architekt Heinrich Amsinck hinzu. Alle drei bearbeiten die ihnen übertragenen Aufgaben gemeinsam. Ihre Haupttätigkeit liegt im Groß Hamburger Gebiet. Aber auch nach Westfalen und dem Rheinland erstrecken sich ihre Leistungen. Ein bedeutendes Arbeitsfeld erwuchs ihnen in Athen, wo außer einem Krankenhaus Privathäuser, eine deutsche Schule und eine deutsche Kirche mit Pfarrhaus nach den Entwürfen von Bensel & Kamps zur Zeit im Bau sind."

Aus: Paul Th. Hoffmann: Neues Altona: 1919-1929. Zehn Jahre Aufbau einer deutschen Großstadt. Dargest. im Auftr. d. Magistrats d. Stadt Altona. Bd. 2. Jena : E. Diederichs, 1929. S. 572-573

Biografie Bensel

Biografie Kamps

Quellen

Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Bd. 4. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2008, S. 45-46
C. G. Bensel, Regierungsbaumeister a. D., Architekt, Hamburg. Sonderheft der "Bau-Rundschau". Hamburg: Konrad Hanf, ca. 1914. 93 S.
Bauten von Bensel und Kamps. In: Die Bau- und Werkkunst, 5. Jg., 1928-29, S. 213-214
Carl G. Bensel: Neuer Kirchenbau. In: Der Kreis. Zeitschrift für künstlerische Kultur. Vierter Jahrgang, elftes Heft, November 1927, S. 641-649
Carl G. Bensel: Gedanken zu meinen Arbeiten / Liste der gezeigten Arbeiten. Sonderdruck aus der Zeitschrift "Neue Baukunst" Verlag Maxim. Maul, Berlin-Schöneberg
Michael Bischoff: W I/II o 20/30. Iserlohn 2002. 93 Seiten
Rainer Slotta: Kraftwerk Tiefstack. Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg, Nr. 14. Hamburg: Hans Christians Verlag, 1994. 61 Seiten
Jan Lubitz: "Geformter Raum". Der Hamburger Architekt Carl Gustav Bensel (1878-1949). Privatdruck. Hamburg 2006. 129 Seiten
Carl C. Bensel: Zweckarchitektur? Aus: Der Kreis, 1928, S. 463-470
Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1992, Bd. 1, S. 171
Paul Th. Hoffmann: Neues Altona: 1919-1929. Zehn Jahre Aufbau einer deutschen Großstadt. Dargest. im Auftr. d. Magistrats d. Stadt Altona. Bd. 2. Jena : E. Diederichs, 1929. S. 572-574
Rolf Spörhase: Zu Carl G. Benselös architektonischem Wirken in Hamburg. In: Bau-Rundschau, Nr.4, 25. April 1938, S. 73
Allgemeines Künstlerlexikon, München, Leipzig: Saur, 2009, S. 146

Hamburgisches Architekturarchiv der Hamburgischen Architektenkammer