Kirchner
Poträt: Martin Kirchner
Die Planungsgruppe Kirchner
Die Planungsgruppe Kirchner
Martin Kirchner sah als Schwerpunkte seines Schaffens Krankenhausbau, Universitätsbau, sozialen Wohnungsbau, Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Planung im ländlichen Raum. Die Aufzählung macht zwei Gewichtungen deutlich: Kirchner interessierten insbesondere die sozialen Bereiche und der Städtebau. So war es nur konsequent, dass er 1971 sein Büro zur Planungsgruppe Martin Kirchner umformte, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekten, Stadtplanern, Landschaftsarchitekten, Ingenieuren, Soziologen und Ökonomen anstrebte. Kirchner setzte sich damit an die Spitze einer zeittypischen Tendenz. Interdisziplinarität war eines der Zauberworte der 70er Jahre
Alsterzentrum
Foto: Neue Heimat
Streit um Alsterzentrum
Als die Neue Heimat 1966 mit Plänen für ein "Alsterzentrum" aufwartete - für das fast der gesamte Hamburger Stadtteil St. Georg hätte abgerissen werden müssen - stellte sich Kirchner quer. Er selber stellt es so dar: "...hatte ich es doch als junger Freiberufler gewagt, Albert Vietor, den Vorsitzenden (der Neuen Heimat, KHH), den König, zu beleidigen, ihn im Fernsehen für seine gigantischen Bau- und Abrißpläne... zu kritisieren. Das Verdikt König Alberts wirkte für mich in der gesamten norddeutschen gemeinnützigen Wohnungswirtschaft wie sibirischer Frost Ich erhielt für den Rest meiner Tätigkeit als freiberuflicher Architekt keinen einzigen Auftrag". (Der Architekt 12/1990, S. 553)
Bei GWG und LEG
Da mutet es wie ein Witz der Geschichte an, dass ausgerechnet Martin Kirchner 1989 Geschäftsführer der GWG wird. Die GWG, Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH Hamburg, wurde vom Hamburger Senat als Nachfolger der Neuen Heimat initiiert. Sie übernahm die Bestände der NH in der Hansestadt, investierte viel Geld in Instandsetzungen und Sanierungen und baute schließlich auch wieder neue Wohnhäuser. 1994 - im Pensionsalter - verließ Kirchner die GWG und wandte sich seiner letzten Aufgabe bei der LEG Brandenburg zu